Anwendungsfall 6: Warmwasser-Wärmepumpen
Mit diesen Wärmepumpen ist nur Warmwasserbereitung möglich, keine Heizung. Die Geräte bestehen aus einen Warmwasserspeicher ca. 200 Liter (Einfamilienhaus) und aufgesetzter Wärmepumpe (Antriebsleistung ca. 400 Watt, Heizleistung ca. 1.500 Watt). Meistens ist noch eine elektrische Zusatzheizung (ca. 2000 Watt) an Bord.
Wärmequelle ist meistens die Raumluft, selten auch Außenluft oder Abluft. Raumluft ist gut geeignet, wenn im Aufstellraum der Warmwasser-Wärmepumpe Abwärme vorhanden ist. Die Abwärme wird dabei zur Warmwasserbereitung verwendet und der Aufstellraum gekühlt. Die Jahresarbeitszahlen, also das Verhältnis von erzeugten Warmwasser-Wärme zu verbrauchtem Strom liegt im Bereich von 3 bis 4.
In Aufstellräumen ohne Abwärme ist die Energiebilanz nicht toll, denn die dem Raum entzogene Wärme strömt über die angrenzenden Bautelle nacht. Im Sommer ist das kein Problem, hier ist der kühlende Effekt oft gewünscht. In der Heizperiode allerdings ergibt sich der Effekt, dass angrenzende Räume mehr geheizt werden müssen. Dann ist die Energie- und Kostenbilanz der Warmwasser-Wärmepumpe bescheiden.
Gut geeignet ist die Wärmequelle Abluft, konkret die Abluft aus Bädern. Hier ist ohnehin häufig Lüftung nötig. die durch die Abluftwärmepumpe als Wärmequelle genutzt wird. Anschließend wird die Luft als Fortluft ins Freie geführt. Ein prima Nebeneffekt dieser Lösung ist, dass nach Duschvorgängen durch die nötige Nachheizung quasi automatisch eine Trocknung des feuchten Bades erfolgt. Für Wohnungen mit Duschbad sind Wandgeräte geeignet (Speichervolumen ca. 80 Liter), für Wohnungen bzw. Einfamilienhäuser sind Standgeräte geeignet (Speichervolumen ca. 200 Liter).
Die Warmwasser-Wärmepumpe kann sogar zentraler Bestandteil eines einfachen, in Dauer betriebenen Lüftungsssystems sein (Abluftanlage). Abluft wird Bad und WC entnommen, der Wämeinhalt zur Warmwasserbereitung genutzt und die Fortluft ins Freie gegeführt. Zuluft strömt via Außenluftdurchlässe (in Außenwänden, Fenstern oder Rollokästen) passiv in das Gebäude nach. Die Luftmenge im reinen Lüftungsbetrieb kann eingestellt werden. Sie ist niedriger als die der Warmwasserbereitung. Geeignete Geräte siehe Anwendungsfälle 2 und 4.
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